Es war einmal:
Das Hotel Dhyana Pura
Direkt am Strand von Seminyak - einem Nachbarort der so genannten Touristenmetropole Kuta
- lag das Tagungszentrum
und Gästehaus der
Protestantischen Kirche auf Bali
(GKPB), das
HOTEL DHYANA PURA.
Diese
Oase der Erholung von Leib und Seele wurde Ende
der siebziger Jahre mit Hilfe des Ev.
Missionswerkes in Südwestdeutschland zur Unterstützung der
Protestantischen Kirche auf Bali geschaffen.
Dabei war es
gelungen, ganz unterschiedliche Ziele miteinander zu verbinden:
-
ein
Hotel, in dem westliche
Touristen einen
Urlaub verleben konnten, bei dem Preis und Leistung stimmten
-
ein
Tagungs-Zentrum, das für die Kursus- und Aufbauarbeit der
christlichen Gemeinden auf
Bali
(und darüber hinaus) geeignet war
-
Schaffung
von
Arbeits- und Ausbildungsplätzen
-
Verwendung eventueller Überschüsse für die
Protestantische Kirche auf Bali
und deren
Entwicklungsarbeit
Die Bungalows und
einstöckigen Gebäude lagen in einem 3,8 Hektar großen Garten, der von kleinen
Wasserkanälen durchzogen wurde. Hibiskus, Cambodia-Blüten, Bougainvillea verbreiteten
Farbe und Duft; in dem gepflegten Garten wuchsen unter anderem
Kokospalmen, Bananenstauden und Papayabäumchen.
Das
Hotel DHYANA PURA lag direkt
am flachen Sandstrand von Seminyak und bot alles, was man brauchte, jedoch
keinen übertriebenen Luxus. Alle Zimmer hatten Veranda (unten) oder Balkon
(oben), drinnen und draußen jeweils mit Tischchen und
zwei Sesseln.
In den Zimmern separate
Klimaanlage, Bad mit k/w Wanne/Dusche, Mini-Kühlschrank, Telefon und TV mit
Deutscher Welle; die 1,20 m breiten Betten wurden jeden Tag frisch bezogen.
Zwischen den Gebäuden
mit den Gästezimmern und dem feinen, festen Sandstand lagen ein
swimming pool, ein
Restaurant mit Englisch sprechendem Personal und eine
Liegewiese, auf der man im Schatten
von Palmen herrlich faulenzen oder sich mit javanischen Ölen massieren lassen
konnte. Besonders angenehm war, dass man direkt von seinem Zimmer
mit Badeschlappen und in Badekleidung
(d. h. ohne erneutes Umziehen!) nach wenigen Metern den Pool, die Liegewiese sowie
den Strand
und das Meer erreichen konnte.
Fast während des ganzen Tages standen auf dem
Parkplatz des Hotels Dhyana Pura einige
Fahrer mit ihren (6-7sitzigen) Minibussen
für die Gäste bereit.
> Ausflüge
Leider ist nun alles ganz anders
gekommen ... Rücklagen, die man angeblich für ausführliche Renovierungen
gebildet hatte, wurden in jahrelangem Prozessieren um Grund und Boden bis in
höchste Instanzen aufgezehrt. Man hat schließlich zwar Recht bekommen, aber die
Kassen sollen dann wohl auch leer gewesen sein.
Noch voller Zuversicht hatte die Protestantische Bali Kirche
im Herbst 2011 begonnen, ihr Tagungszentrum Hotel Dhyana Pura völlig umzustrukturieren. Auf dem (vorderen) Gelände des früheren
Parkplatzes und der Rezeption sowie der benachbarten Verwaltungs- und Personalgebäude bis hin
zur Bühne mit dem großen Beringin-Baum sollte ein neues vierstöckiges Gästehaus
zur Fortsetzung der Tagungsarbeit entstehen.
Lediglich das frühere Tagungshaus mit der Aula sollte unverändert bestehen
bleiben.
Schöne Träume - geplatzt !
Aber dann
kam alles ganz anders! Am 30. Nov. 2012 wurde das Hotel Dhyana Pura geschlossen!
Inzwischen ist alles platt und verwüstet, auch die erst 1996 errichteten
Gästehäuser, in denen wir uns immer wohlfühlten.
Das Gelände wurde ab 1. Dez. 2012 für 30 oder 35 Jahre verpachtet.
Wie man hört, will der Pächter sog. Villas (teure
Bungalow-Appartements) errichten.
Zweifelsohne war eine grundlegende
Renovierung des gesamten Komplexes schon lange fällig, aber dass von heute auf
morgen alles radikal weg ist, ist für uns und viele andere
Dauergäste eine Tragödie!
Meine Meinung ist, dass die
Leitung der Protestantischen Kirche auf Bali (GKPB) dieses Hotel lange Jahre
sträflich vernachlässigt hat, so dass Konzept- und "Visions"losigkeit, Unprofessionalität,
Missmanagement, Vetternwirtschaft, Schlendrian ... zu dieser tragischen Entwicklung
führen konnten. Mit professionellem Management hätte das Hotel Dhyana Pura eines der
schönsten Hotels Balis und ein bedeutendes Tagungszentrum über die Grenzen
Indonesiens und der Religionen hinaus sein können!
Ein Grund für den fortwährenden
Verfall könnte auch sein, dass an die Stelle der Pastoren usw., die vor
30 Jahren die Leitung der Protest. Bali-Kirche hatten und das Hotel Dhyana Pura "mit
Herzblut" aufgebaut haben, längst eine jüngere Generation getreten ist, die
den hohen Wert dieser Anlage als Ausbildung- und Gesprächsforum für Kirche und
Gesellschaft nicht mehr gesehen hat.
Offizielle Informationen und
Erklärungen der Bali-Kirche scheint es nicht zu geben, Transparenz ist ja nicht
üblich, vieles wird gemunkelt, niemand scheint Genaues zu wissen - und wer etwas
weiß, schweigt ganz balinesisch. "Was man so hört," klingt wenig
erfreulich! Ein verbitterter ehemaliger Angestellter vermutete mir gegenüber
bezüglich des Grundstücks böse Tricksereien bis hin zu
"Mafia-Methoden".
Sowohl durch meine häufigen
Urlaubsreisen als auch durch die vielen Gruppenreisen in den letzten 12
Jahren ist mir persönlich das Hotel Dhyana Pura (trotz zunehmender Mängel!) mit all seinen MitarbeiteInnen
besonders ans Herz gewachsen. Da kann ich eine gewisse Enttäuschung über die
fehlende Wertschätzung früherer "Weggefährten" nicht leugnen.
Vielleicht ist auch die Frage erlaubt, wo die
Unterstützungen und Spenden, die von deutschen und niederländischen Kirchen im
Laufe der Jahrzehnte in dieses Projekt geflossen sind, letztlich geblieben
sind?!
(Es ist ja kein Geheimnis, dass man in Indonesien und auf Bali zuerst und fast
ausschließlich für sich selbst und seine eigene Familie und Verwandtschaft sorgt.
Verantwortung und Einsatz für andere Menschen, für Mitarbeiter oder andere Werte oder Aufgaben
sind dem persönlichen "Wohl" immer nachgeordnet. Könnte diese
indonesische Lebensart auch auf Verantwortliche für das Hotel Dhyana Pura abgefärbt haben?)
 
 
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