Privaten Urlaub |
Wolfgang Moning |
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27. Juni - 19. Juli
2008 |
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Diese Fotos wurden von vier Freizeitteilnehmern
aufgenommen, . Am 15. Juli 2008 erlebte diese Gruppe in Ubud die größte Totenverbrennung aller Zeiten. Die früher annähernd wie Halbgötter verehrten Adligen haben heute in der indonesischen Demokratie keine große Bedeutung mehr.
DIE WELT schrieb ein paar Tage später zu diesem einmaligen Ereignis: Ins Licht
Bei einer Masseneinäscherung auf Bali wurden auch
königliche Familienmitglieder verbrannt. Von Seth Mydans Ubud, Indonesien. Inmitten tosender Flammen wurde der Körper Agung Suyasas, Oberhaupt der königlichen Familie von Ubud, auf seine irdischen Elemente zurückgeführt. Seine befreite Seele stieg in einem Meer aus Funken durch die Nacht empor gen Himmel. Es war die spektakulärste königliche Beerdigung in Bali seit mindestens drei Jahrzehnten, die am 15. Juli 2008 stattfand. Die Energie, der Mystizismus und die Kreativität dieses hinduistischen Eilandes verwoben sich im Laufe dieser Masseneinäscherung dreier königlicher Personen und 68 Bürgerlicher. Es war der höchste Moment seit Monaten, manchmal gar Jahren in diesem Bestattungsritus. Weil man lange auf die Verbrennung wartete, hatte man die Körper balsamiert oder gar begraben. In den folgenden Monaten wird es weiterführende Zeremonien geben, die sowohl die Seelen der Dahingegangenen als auch die der Zurückgebliebenen reinigen sollen. Gemäß der balinesischen Tradition hatten die Leichen der Bürgerlichen gewartet, um sich ihrem Oberhaupt Suyasa und zwei weiteren Mitgliedern der königlichen Familie anzuschließen. Sie alle wollten auf eine Reise gehen, die Reinigung und Erneuerung verspricht, denn dem balinesischen Glauben gemäß kann die Seele in ein neues Wesen zurückkehren - meist ein Mitglied der eigenen Familie - bis sie dann wieder durch Verbrennen befreit wird. "Niemand von uns ist ganz neu", sagt Raka Kerthyasa, der jüngere Halbbruder von Suyasa. Er ist jetzt der Hüter der alten und symbolischen königlichen Familie und überwachte die Verbrennungszeremonie. "Wir alle sind Teil des Laufes des Lebens." Doch diesem ständigen Lauf des Lebens könnte eines Tages, so hört man Stimmen, auch das Verbrennungsritual selbst zum Opfer fallen. Eine globalisierte Welt hätte zur Folge, dass Bali nie mehr wieder eine solche Zeremonie wie diese erleben würde. "Es wird Veranstaltungen geben, aber so großartig und elaboriert wie diese, das glaube ich nicht“, meinte Nyoman Suradnya, ein Künstler, dessen älterer Bruder an jenem Tag mit verbrannt wurde. "Kulturen kommen und gehen. Alles ist eine Frage der Zeit. Habt keine Angst. Es gibt nichts Absolutes." Es war dieser Geist, der den Tag der Zeremonie zu einem energiegeladenen Ereignis machte. Tausende Freiwillige in purpurfarbenen Hemden trugen die gigantischen Embleme der Zeremonie. Sie muteten an wie eine Armee unermüdlicher Ameisen, die unvorstellbare Lasten trugen. Sie jauchzten und lachten, manchmal brachen sie in ein verrücktes Rennen aus. 800 Musiker sorgten mit ihren Gongs, Pfeifen und Trommeln für ein rhythmisches Tempo. Zehntausende Menschen drängten sich in der schmalen Hauptstraße und wollten nahe an die Bühne, als sie an ihnen vorbeigetragen wurde. Die gigantische Tribüne aus Bambus wurde mühselig von den Trägern geschoben. Auf ihr stand ein elf Tonnen schwerer Turm, so hoch wie ein dreistöckiges Gebäude. In ihm lag der Sarg Suyasas. Der Plattform folgte ein riesiger, sich schlangenförmig bewegender Drache, dessen glubschiges Auge und spitze Zähne furchterregend waren. Ihm folgte ein großer schwarzer Holzstier, der während der Verbrennungszeremonie als Sarkophag dienen sollte. "Seltsam aber war, während dieser Verbrennungsrituale empfinden die Balinesen die größte Freude“, schrieb Miguel Covarrubias 1946 in seinem Klassiker "Die Insel Bali". "Die Verbrennung ist Anlass für Freude, nicht für Trauer, weil sie der Vollendung der heiligsten Pflicht dient, nämlich die Seelen der Toten zu erlösen." Seit er am 28. März gestorben war, lag der einbalsamierte Körper im Palast, so als würde er schlafen. Besucher kamen, um ihren Respekt zu bezeugen, und die Familie brachte Geschenke und täglich symbolische Mahlzeiten. Kaffee und Tee standen neben der Totenbahre. Ein Kamm, eine Zahnbürste und ein Spiegel lagen ganz in der Nähe des Toten. Am 15. Juli, besagten Dienstag, holte man Suyasas weißen-goldenen Sarg aus dem Totenturm. 200 Träger trugen ihn auf ihren Rücken, so sanft, als wäre alles Luft. Man brachte ihn an den Verbrennungsort. Immer noch schwebte er zwischen Himmel und Erde. Dreimal trug man ihn um den wartenden Stier, und um ihn standen Frauen und Männer, die auf ihren Köpfen Geschenke und Gaben trugen, die sich zu Pyramiden türmten. Oben angelangt auf der Plattform, öffnete man , den riesigen, hohlen Stier und legte den toten Körper hinein. Es war die letzte Station seiner Reise. Die Sonne begann zu sinken, als man den Bauch des Stieres wieder schloss. Auf dem Platz standen Tausende Menschen, und die Kameras blitzten wie Sternschnuppen. Plötzlich schossen aus dem Leib des Stieres helle Flammen, die sich ihren Weg nach oben suchten und auch nicht vor den goldenen Ketten haltmachten. Es schien, als käme Rauch aus den Nüstern des Tieres, und Flammen züngelten aus seinen Augen. Auch seine Hörner und Ohren brannten. Als das Holz heruntergebrannt war, blieb nur noch der eiserne Rahmen übrig. In ihm hing der Körper Suyasas. Rituelle Respektlosigkeit bedingte, dass Arbeiter den nun nutzlosen Körper mit langen Bambusstangen zerteilten und traktierten, damit auch die letzten Reste von den Flammen verschlungen werden sollten. Da war die Seele dieses Körpers schon in den Nachthimmel entschwunden, eskortiert von einem Funkenregen. Indrayana, einer von Surayas Söhnen, saß ganz in der Nähe auf dem Boden. Er trug rituell goldene Kleider, die Hände beteten, dem Vater gen Himmel nachgestreckt. Dann, Feuer zu Feuer, zündete er sich eine Zigarette an. © International Herald Tribune, Übersetzung: Andrea Seibel
Ein Echo nach dem Abschlußbüfett am 17.
Juli
2008 im Hotel Dhyana Pura:
Es folgen die Unterschriften der Teilnehmerinnen und Teilnehmer.
Bärbel und Klaus-Dieter Kuhlmann
Das Licht helfe Dir,
Der Wind stärke Dir den Rücken.
Bis wir uns wieder sehen,
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